Das Vereinigte Königreich hat angekündigt, dass die SPS-Lebensmittelkontrollen an der GB-Grenze bis 2024 verschoben werden. Das endgültige Target Operating Model (TOM) wurde von uns analysiert und relevante Informationen wurden gesammelt.
Inhalt
I Einleitung
II Neuer Zeitplan für die Implementierung der SPS-Steuerung im Jahr 2024
III SPS-Tierlebensmittelkontrollen: Gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen?
IV. Was sagen Lebensmittelunternehmen im Vereinigten Königreich zu der Verzögerung?
V. Fazit
VI. Weitere Informationen und Verlinkung
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I Einleitung
Drei Monate mehr Vorbereitungszeit für UK SPS-Lebensmittelkontrollen
Am 29. August 2023 wurde bekannt gegeben, dass die Einführung neuer UK SPS-Lebensmittelkontrollen für aus der Europäischen Union importierte Lebensmittel aus tierischen Produkten und bestimmte pflanzliche Produkte um drei Monate verzögert wird. Dies ist die fünfte Verzögerung. Ab 31. Januar 2024 sollen die neuen Bestimmungen nun in Kraft treten.
Warum die Verzögerung der UK SPS-Lebensmittelkontrollen notwendig war...
Laut der Financial Times hat Großbritanniens Finanzminister Jeremy Hunt zugestimmt, die Einführung von SPS-Grenzkontrollen bis zum 31. Januar 2024 zu verzögern. Andernfalls wären für alle frischen, gekühlten oder gefrorenen Fleischprodukte, die ab 31. Oktober 2023 in das Vereinigte Königreich eingeführt wurden, unterzeichnete und gestempelte Exportgesundheitszertifikate (EHC) erforderlich gewesen. Aufgrund der Sorge, dass diese EHCs bei Unternehmen zu mehr Bürokratie führen und die Inflation erhöhen könnten, wurde dessen Einführung nun erneut verschoben.
II Neuer Zeitplan für die Implementierung der SPS-Regeln im Jahr 2024
Im Vorfeld des 29. August 2023 wurde geplant, bereits ab dem 31. Oktober 2023 mit der ersten Stufe der neuen UK SPS-Lebensmittelkontrolle zu beginnen. Im Jahr 2024 sollen dann die Kontrollen an den Grenzen von Großbritannien schärfer werden. Jetzt werden die gleichen SPS-Lebensmittelkontrollen eingeführt, allerdings mit einer minimalen Verzögerung.
Der neue Zeitplan:
31. Januar 2024: Export-Gesundheitszertifikate erforderlich
EU + EFTA (einschließlich irischer und nicht qualifizierter NI-Waren)
Ausfuhrgesundheitsbescheinigungen und Pflanzengesundheitszeugnisse werden für Tierprodukte mit mittlerem Risiko, Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse eingeführt, die aus den EU- und EFTA-Ländern nach Großbritannien importiert werden, einschließlich irischer Waren, sowie für nicht qualifizierte Waren aus Nordirland.
IPAFFS für irische Waren
Einführung einer Voranmeldung für nicht qualifizierte tierische Produkte und Pflanzenerzeugnisse aus Nordirland und Irland.
30. April 2024: BIP-Grenzkontrollen werden eingeführt
EU + EFTA
Für aus den EU- und EFTA-Ländern nach Großbritannien importierte tierische und pflanzliche Produkte mit mittlerem Risiko (ausgenommen Waren, die aus der Republik Irland importiert werden) werden Dokumentenprüfungen sowie Waren- und Identitätskontrollen an der Grenze eingeführt.
Bestehende Kontrollen von Pflanzen/Pflanzenprodukten mit hohem Risiko aus der EU werden vom Bestimmungsort auf Grenzkontrollstellen verlagert.
Rest der Welt Waren
Das Vereinigte Königreich wird außerdem damit beginnen, Importe aus Nicht-EU-Ländern zu vereinfachen. Dazu gehört die Abschaffung der Gesundheitsbescheinigung und der Routinekontrollen bei Tierprodukten, Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen mit geringem Risiko aus Nicht-EU-Ländern sowie eine Reduzierung der Mengen an Waren- und Nämlichkeitskontrollen bei Tierprodukten mit mittlerem Risiko aus Nicht-EU-Ländern.
Für Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse mit geringem Risiko ist keine Voranmeldung mehr erforderlich.
Ab 31. Oktober 2024
Nun kommt es zur Einführung dokumentarischer und risikobasierter Identitäts- und Warenkontrollen bei tierischen Produkten, Pflanzen, Pflanzenerzeugnissen mit mittlerem Risiko sowie Lebens- und Futtermitteln nicht tierischen Ursprungs mit hohem Risiko aus der EU an der Westküste Großbritanniens (wichtig für Irland). Der Termin für den Beginn der Warenkontrollen für sogenannte "nicht qualifizierte Waren" (nach Windsor Framework), die von der Insel Irland verbracht werden, soll noch im Herbst 2023 bestätigt.
III SPS-Tierlebensmittelkontrollen: Gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen?
Die EU hat nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU strengere Kontrollen für britische Importe eingeführt. Die meisten englischen Lebensmittelunternehmen behaupten, dass ihre Unternehmen im Vergleich zu ihren Wettbewerbern in der EU einen Nachteil haben, weil sie nun Veterinärzertifikate vorlegen müssen, während die EU-Exporteure dies derzeit nicht müssen. Unternehmen aus der EU hätten einen deutlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber Unternehmen aus Großbritannien. Nun argumentieren einige Beobachter, dass gleiche Wettbewerbsbedingungen entstehen würden, wenn Großbritannien SPS-Lebensmittelkontrollen einführte. EU-Exporteure würden nun ebenfalls von diesem bürokratischen Aufwand und demselben Papierkram betroffen sein. Es ist einfach fair, nicht wahr?
Dies ist natürlich ein kurzsichtiger Ansatz, da Großbritannien bei der Einfuhr großer Mengen an Fleisch- und Pflanzenprodukten stark von der Europäischen Union abhängig ist. Die zunehmende Bürokratie, die hohen Kosten und die mangelnde Lebensmittelversorgung werden die Importeure aus Großbritannien dazu veranlassen, höhere Preise verlangen zu müssen, die dann wohl auch die Preise in den Supermärkten und Kantinen des Landes erhöhen werden.
IV. Was sagen Lebensmittelunternehmen im Vereinigten Königreich zu der Verzögerung?
Herr Mielken, Geschäftsführer von Customs Manager Ltd., der mit zahlreichen Unternehmen in den Bereichen Lebensmittel und Getränke, Lebensmittelproduktion usw. zusammenarbeitet, sagte, dass gut ist, dass Großbritannien nun endlich einen festen. neuen Zeitplan für die Installation von SPS-Kontrollen veröffentlicht hat. Jedoch, "drei Monate mehr" kann kaum ausreichend sein", so Mielken. "Ich hätte mir ein echtes Umdenken gewünscht".
Nehmen wir ein Beispiel: Durch den Garprozesses kann bei Fleisch die Ausbreitung von gesundheitschädlichen Stoffen an den Menschen praktisch vollständig verhindert werden. Das Risikoprofil im TOM könnte für gekochtes Fleisch also reduziert werden. Es könnte sinnvoll sein, gekochtes Fleisch als nur „geringes Risiko“ einzustufen und nicht einer vollständigen Veterinärkontrolle auszusetzen, anstatt es, wie heute im TOM bestätigt, als „mittleres Risiko“ einzustufen. Dies würde die Einfuhr erheblich vereinfachen.
Es ist zudem ratsam, den Text der SPS-Export-Gesundheitszertifikate zu vereinfachen, um Firmen in der EU und in Großbritannien nicht unnötig zu belasten. Des Weiteren sollten wir die SPS-Export-Gesundheitszertifikate erst einführen, wenn englische Einführer in der Lage sind, moderne Technologien und das neue Programm des "vertrauenswürdiger Händler (Trusted Trader)" zu nutzen.
"Wenn die Kontrollen bereits am 31 Januar 204 eingeführt werden, sind die Vorteile, die uns die moderne Technologie heute bietet, vollständig verloren gegangen" so Mielken weiter.
V. Fazit
Zum 31. Januar 2024 werden in Großbritannien SPS-Lebensmittelkontrollen eingeführt. Jetzt müssen EU-Exporteure die Vordrucke der Gesungehitszertifikate schnell überprüfen und mit den EU-Veterinärbehörden besprechen, ob sie rechtzeitig und regelmäßig unterschieben und zertifiziert werden können. Bitte melden Sie sich bei uns, wenn Sie Probleme haben. Wir unterstützen gerne. Sie können unseren deutschsprachigen SPS-Spezialisten unter +44 79 14 650 183 oder per E-Mail an info@customsmanager.org kontaktieren.
Weitere Informationen und Links
Sammlung aller Berichte und Blogs zu EU und UK SPS Regeln
Unsere Sammlung von Leitfäden, Updates und Informationen zu veterinärmedizinischen Grenzkontrollen und SPS-Maßnahmen:
https://www.customsmanager.info/all-news/categories/food (auf Englisch)
Sammlung aller deutschsprachigen Berichte
Weitere Hilfe und Erklärungen (auf Englisch)
Die britische Regierung hat am 29. August 2023 das endgültige Border Target Operating Model (TOM) veröffentlicht, das neue Vorschriften für den Import von Produkten in das Vereinigte Königreich, einschließlich solcher aus Irland, darlegt. EU-Unternehmen sind betroffen und müssen sich vorbereiten. Laden Sie die endgültige Version und unsere Analyse herunter. (auf English)
Which SPS food products have low, medium or high risk and need lower or higher levels of control and certification under the final UK Border Target Operating Model (TOM)? See our guide.
On 31 January 2024, SPS rules for export health certificates kick in. Access detailed expert guidance and downloads for POAO and other goods
YouTube-Erklärer Vidos
UK Border Target Operating Model (TOM): Grundlegendes, was Exporteure, Importeure und Zollexperten wissen sollten
Live-Schulung
Virtuelle Schulungsveranstaltung
In diesem Kurs werden die Kompetenzen entwickelt, die Fachleute für den Umgang mit allen Aspekten von Lebensmittel- und Pflanzenimporten benötigen. Dabei geht es um die Identifizierung der Art von Lebensmitteln, Futtermitteln, Tieren und Pflanzenprodukten, für die eine Lizenz erforderlich ist, um die Beantragung von Genehmigungen und um die Gestaltung eines wirksamen Compliance-Systems. (Kurs-ID: E-FA 09)
On-Demand-Schulung
Dieser On-Demand-Schulungskurs soll umfassende Schulungen zu Biosicherheit und Veterinärgrenzkontrollen (SPS) bieten. Es behandelt Themen wie die Identifizierung von Risiken durch importierte Waren, Quarantäneprozesse und die Entwicklung wirksamer Überwachungs- und Reaktionssysteme. Die Teilnehmer erwerben die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten, um die Einhaltung internationaler Biosicherheits- und Veterinärgrenzkontrollstandards sicherzustellen. Nach Abschluss dieses Kurses sind die Teilnehmer in der Lage, effiziente und wirksame Biosicherheits- und Veterinärgrenzkontrollsysteme zu implementieren.
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